„Verbinden, vergleichen, vernetzen.“ Unter diesem Motto startete die Hamburger Fondsplattform CAPinside im März 2023 in den österreichischen Markt. Und verspricht die perfekte Abstimmung zwischen Anbietern und Nachfragerinteressen.
Text: Harald Fercher
Handelsplattformen und Onlinebroker gibt es im Internet mittlerweile wie Sand am Meer. Wo aber finden Anleger und Investoren die für sie wichtigsten Informationen? Und wo das richtige Produkt oder auch nur den richtigen Vermögensverwalter, der sich um ihre Anliegen kümmert?
Eine Möglichkeit bietet die Hamburger Fondsplattform CAPinside, die vor nicht ganz fünf Jahren von Achim Denkel und Philipp Schröder als „digitaler Matchmaker für Fonds“ gegründet wurde. Heute vernetzt die Plattform auf Basis von KI Anleger und Asset-Manager miteinander und gilt in Deutschland als führende digitale Community im Bereich Finanzen. Im ersten Pandemiejahr 2020 verhalf die Plattform mit dem „CAPinside Investment Summit“ mit über 30 Webcasts dem digitalen Liveformat zum Branchendurchbruch. Im gleichen Jahr stieg auch der Marktführer Universal Investment (siehe Kasten) bei CAPinside ein.
Im März dieses Jahres hat die Plattform seine Pforten nun für alle in Österreich zugelassenen Fonds geöffnet und bietet jetzt auch österreichischen Asset-Managern und Investoren den Zugang zur CAPinside-Community. Anlässlich des Österreich-Starts haben wir den Gründer und CEO Achim Denkel zum Interview gebeten.
assets: Sehr geehrter Herr Denkel, was genau ist CAPinside eigentlich?
Achim Denkel: CAPinside ist ein Marktplatz, auf dem sich Produktanbieter, Vermögensverwalter und Investoren vernetzen können. CAPinside verkürzt den Prozess, Produkte transparenter zu machen und die richtigen Ansprechpartner zu finden, um tiefergehende Informationen zu erlangen. Kurzum: Verbinden, vergleichen, vernetzen und stets auf dem aktuellen Stand bleiben durch entsprechende Benachrichtigungen, das ist CAPinside.
Und wer steckt da dahinter?
Denkel: CAPinside ist eine Tochter der Universal Investment Beteiligungs GmbH.
Gegründet wurde CAPinside von Ihnen und Philipp Schröder. Können Sie mir etwas mehr über sich erzählen bzw. über Ihre Motivation, CAPinside zu gründen? Warum CAPinside?
Denkel: Ich habe schon immer im Finanzwesen gearbeitet, während Philipp Schröder als Quereinsteiger in die Branche kam. Vor zwei Jahren ist er wieder zurück in seine Industrie gewechselt und widmet sich den Themen rund um erneuerbare Energien. Die Idee hinter der Gründung war es, für Investments einen transparenteren und schnelleren Prozess zu schaffen. Heute ist CAPinside die größte Plattform von professionellen Anlegern in Deutschland mit über 31.000 registrierten Nutzern.
Worin unterscheidet sich CAPinside von anderen Finanzplattformen? Welche Mitbewerber gibt es aus Ihrer Sicht?
Denkel: CAPinside versteht sich als Plattform zum Aufbau einer Community, einer Gemeinschaft von an Investment interessierten Personen. Berater etwa können bei uns ihre Profile um Musterportfolien ergänzen und Artikel zu Investmentthemen platzieren. Produktanbieter können ihre Produkte in einer eigens dafür vorgesehenen Mediathek um Unterlagen ergänzen und auf Events aufmerksam machen und auch Vermögensverwalter können ihre Leistungen entsprechend anbieten. Alle Members können auf CAPinside entsprechend miteinander kommunizieren. Alles zeitgemäß und benutzerfreundlich dargestellt. Aus der Nutzerperspektive gibt es somit keine vergleichbare Finanz-Community zu CAPinside.
Wie viele registrierte Anwender gibt es aktuell auf CAPinside? Können Sie, so es schon eigene Zahlen für Österreich gibt, diese bitte aufschlüsseln?
Denkel: Die Anzahl registrierter Nutzer in Deutschland liegt derzeit bei 31.000. In Österreich haben wir im März begonnen und konnten bislang 1.500 Personen für CAPinside gewinnen.
Was kostet CAPinside für einen einzelnen Nutzer?
Denkel: Der Nutzer, den wir als Member bezeichnen, zahlt nichts. Seine Nutzung wird durch Werbung bzw. Banner refinanziert. Wir werden mittelfristig eine zahlungspflichtige Version für Member erstellen, die zum einen werbefrei sein wird und zum anderen noch mehr Angebote beinhaltet.
Wie wird CAPinside finanziert?
Denkel: Wie zuvor schon erwähnt, refinanziert sich die Plattform einerseits aus Werbung, die klassisch in Form von Bannern auf der Plattform zu sehen ist, zum anderen aus Formaten wie Artikelerstellung, Webinaren und Eventformaten. Außerdem helfen wir Asset-Managern ohne Präsenz vor Ort bei ihrer Vermarktung und erleichtern den Markteintritt.
In welchen Ländern (Sprachen) gibt es CAPinside aktuell? Ist eine Ausweitung in weitere Länder geplant?
Denkel: Bislang sind es Deutschland und Österreich, aber bald werden wir in der Schweiz ebenfalls eine Version der CAPinside-Plattform launchen. Damit einhergehend werden wir dann neben der deutschen Sprache auch Englisch anbieten.
Auf der CAPinside-Seite „Über uns“ heißt es: „Per Machine-Learning-Technologie verbindet die Plattform Anleger und Asset-Manager im digitalen Zeitalter.“ Können Sie mir ein wenig über den dahinterstehenden Prozess erzählen? Wie werden Anleger mit Asset-Managern gematcht? Und wie funktioniert dieses Matching?
Denkel: Bei der Registrierung eines neuen Nutzers fragt das System die Interessen ab. Darauf basierend werden Produkte und passende Artikel vorgestellt. Im Laufe der weiteren Nutzung vergleicht das System die Interessen mit den tatsächlich genutzten Artikeln und den damit zusammenhängenden Interessen. Passen die Interessen des Nutzers mit dem Produktangebot des Asset-Managers zusammen, dann wird der Nutzer zu Webinaren und Veranstaltungen eingeladen, bei denen der Asset-Manager seine Produkte oder sich selbst präsentiert.
Produziert CAPinside eigene Inhalte? Woher stammen die Storys auf der News-Seite?
Denkel: Ja. CAPinside nimmt sich Themen an, die wir als zeitgemäß und relevant erachten. Die Erstellung dieser Artikel basiert sowohl auf der Auswahl unserer Journalisten als auch auf der Häufigkeit gesuchter Themen. Für die Artikelerstellung beschäftigen wir eigene Journalisten, beauftragen aber auch externe Wirtschaftsjournalisten.
Welche Tools kann ein Member schon jetzt auf CAPinside nutzen?
Denkel: Prinzipiell finden Sie alle Tools auf unserer Seite, die für das tägliche Arbeiten und Auswählen von Fonds notwendig sind. Rankings, Vergleiche, Korrelationen, Portfolios und Portfoliovergleiche. Alles kann man in einer Mail versenden und teilen, man kann Produkten und Portfolios folgen, sie vergleichen und ausdrucken. Herzlichen Dank für das Gespräch.
Fakten
Über Universal Investment
1968 als Joint Venture deutscher Privatbanken gegründet, ist Universal Investment eine der führenden europäischen Fonds-Service-Plattformen und Super ManCos (Management Companies). Heute stehen hinter Universal Investment die renommierte Beteiligungsgesellschaft Montagu und CPP Investments (Canadian Pension Plan), einer der weltweit größten Pensionsfonds. Sie garantieren die Neutralität und Konzernunabhängigkeit von Universal Investment.
Aktuell (Stand März 2023) verwaltet Universal Investment laut eigenen Angaben ein Fondsvermögen von 973 Milliarden Euro, davon 53 Milliarden in Retailprodukten und 493 Milliarden Euro in institutionellen Produkten.
