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Mag. Julia Leeb, BDO Nachhaltigkeit steigert KreditwŸrdigkeit

Nachhaltigkeit steigert Kreditwürdigkeit

„Banken prüfen bei Kreditvergaben schon jetzt, ob Unternehmen bestimmte ESG-Kriterien erfüllen. Das heißt, auch Themen zu sozialem Bewusstsein und Unternehmensführung strahlen neben den Umweltkriterien schon auf die aktuellen Bewertungen der Banken aus. Es liegt klar im Interesse der Banken, nachhaltig agierenden Unternehmen als Kunden zu präferieren, da die Bewertung ihrer Schuldner auch in die eigene Bewertung einfließt“, erklärt Julia Leeb die absehbar eintretende Kettenreaktion. Wer also Kunden hat, die ESG-Kriterien erfüllen, wird selbst besser bewertet.

Schlechtere Konditionen für nicht nachhaltig agierende Kreditnehmer

Aussagen zu den Auswirkungen auf die Konditionen der Kreditvergabe können derzeit zwar noch nicht konkret getätigt werden. Fest steht allerdings, dass Unternehmen, die ESG-Kriterien nicht erfüllen,  es bei der Kreditvergabe zukünftig schwerer haben werden: Sie bekommen den Kredit zu schlechteren Konditionen bzw. erhalten im schlechtesten Fall überhaupt keinen Kredit mehr. Der Fragenkatalog zu den ESG-Kriterien sowie deren Beurteilung ist von Bank zu Bank unterschiedlich. „Eine einheitliche Regelung bzw. eine Abstimmung wäre eine große Erleichterung und würde zur Transparenz beitragen“, so Julia Leeb. Derzeit stünden jedoch eher der Aufbau und die Messbarkeit der jeweiligen Kriterienkataloge bei den Banken im Vordergrund, um zukünftig auf dieser Basis neben dem herkömmlichen Rating auch ein ESG Rating erstellen zu können. Die ESG-Eignung eines Unternehmens wird vor dem Hintergrund der jeweiligen Branche beurteilt. „Am Ende des Tages wird das Thema Nachhaltigkeitsbericht für alle Unternehmen in Österreich relevant werden. Niemand kann sich dem entziehen“, betont Banken-Expertin Julia Leeb.