Zürcher Kantonalbank Österreich AG_Ivana Jovic
Zürcher Kantonalbank Österreich AG_Ivana Jovic

Anlageausblick 2024: Nach der Inflation kommt die Konstruktivität

Die Phase der hartnäckigen Inflation und ihrer massiven Bekämpfung klingt allmählich ab. Das neue Jahr an den Finanzmärkten steht ganz im Zeichen der Konstruktivität. Die Verschiebung hin zu einer Ära der Zinssenkungen ist bereits im Gange und wird nun auf eine noch breitere Basis gestellt. In dieser Hinsicht sind die Aussichten für Anlegerinnen und Anleger, vor allem auch für Anhänger des gemischten Portfolios, durchaus positiv. Zu diesem Urteil kam Christian Nemeth, Vorstandsvorsitzender der Zürcher Kantonalbank Österreich AG, bei der Jahresauftaktveranstaltung der Privatbank im Wiener Hotel Park Hyatt.

„Erfreulicherweise geht der Inflationsrückgang weiter, sowohl die Gesamt- als auch die Kerninflation sind auf dem Rückzug“, lautet die frohe Botschaft von Christian Nemeth zum Jahresanfang. In Europa und den USA geht die Kerninflation langsamer zurück, da sie stark lohngetrieben ist und hier zuletzt hohe Tarifabschlüsse verzeichnet wurden. In Österreich, wo die Inflation eher nach dem Gießkannenprinzip mit Transferzahlungen bekämpft wurde und Preiseingriffe erst spät erfolgten, liegt sie deutlich höher als im EU-Durchschnitt.

Österreichische Anleger spüren die Inflation im täglichen Leben beim Einkaufen und Bezahlen von Rechnungen, Auswirkungen auf das Portfolio hat es jedoch nicht zwingend. „Unsere Berater helfen dabei, den passenden Anlagemix zu finden und für das richtige Maß an Diversifikation nach Assetklassen, Regionen und Branchen zu sorgen. Inflation ist für unsere Kunden daher auf der Veranlagungsebene nur bedingt ein Grund zur Sorge“, sagt Vorstandsmitglied und Private Bankerin Silvia Richter.

Ein Blick auf die für die Weltwirtschaft tonangebenden G7-Staaten zeigt ein klar positives Bild: Der abkühlende Arbeitsmarkt mindert den Druck auf die Inflation. Arbeitslosenzahlen und offene Stellen nähern sich hier langsam wieder an.

Erstmals wieder mehr Zinssenkungen als Zinserhöhungen

Die Entwicklung der Inflation stimmt die Notenbanken zufrieden und nachdem der gewünschte Effekt ihrer Politik nun zeitverzögert eintritt, stehen Leitzinssenkungen unmittelbar bevor. „Spätestens das Frühjahr wird daher die ersten Senkungen in den USA und in der Eurozone mit sich bringen. Global gesehen zeigt sich der Paradigmenwechsel bereits deutlich: Erstmals seit der Pandemie sind global betrachtet wieder mehr Zinssenkungen als Zinserhöhungen zu verzeichnen“, erklärt Christian Nemeth.

Die bevorstehende Senkung der Leitzinsen in den USA und der Eurozone spiegelt sich bereits auch in den Märkten wider. Der Kapitalmarkt nimmt die ersten Zinssenkungen vorweg und preist diese schon ein. Beispielsweise ist die Rendite zweijähriger US-Treasuries bereits im Sinken. Auch die Finanzierungsbedingungen verbessern sich wieder, wie etwa am Beispiel der USA ersichtlich: Das BIP-Wachstum steigt. Auf eine milde Rezession folgt in vielen Regionen die Erholung, die etwa Mitte 2024 einsetzen und 2025 durchschlagen sollte.

Auf der Währungsseite hat der Euro kurzfristig wenig Vorteile, im Jahresverlauf 2024 wird sich die Lage positiver gestalten. Der US-Dollar und der Schweizer Franken bleiben sichere Häfen. Beim Franken hängt das insbesondere damit zusammen, dass die SNB als eine der wenigen Notenbanken in den letzten zehn Jahren ihr Inflationsziel erfüllen konnte und derzeit unter zwei Prozent liegt. Die Inflation hielt sich auch deswegen in Grenzen, weil das Land im Energiebereich weitgehend unabhängig von fossilen Rohstoffen ist.

Gute Vorzeichen fürs gemischte Portfolio

Es lohnt sich 2024 wieder, in Anleihen und Aktien zu investieren, auch wenn zu Beginn noch ein wenig Vorsicht angebracht ist, unterstreicht Nemeth: „Zu Jahresbeginn favorisiert die Zürcher Kantonalbank Österreich Anleihen und ist hier leicht übergewichtet. Auf der Aktienseite sind wir zunächst noch neutral eingestellt und werden den Fokus bei der Aktienauswahl mit dem Aufschwung der Wirtschaft später in Richtung ‘Zykliker’ drehen. Im Verlauf des Jahres peilt die Bank ein leichtes Aktienübergewicht an.“ Die Vorzeichen dafür stehen gut, das belegt auch die derzeitige Datenlage. Der Volatilitätsindex S&P 500 zeigte zuletzt die niedrigsten Werte seit Beginn der Pandemie an.

„Insgesamt erwarten wir ein gutes Anlagejahr. Anfang 2024 ist eine offensive Ausrichtung noch nicht zu empfehlen, während mit Fortdauer des Jahres eine mutigere und aktivere Vorgehensweise – vor allem im Aktienbereich – durchaus angebracht ist“, so Christian Nemeth abschließend.

Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG

Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG ist ein auf Private Banking spezialisiertes Bankhaus und betreut vermögende Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmerinnen und Unternehmer in Österreich und Süddeutschland. Sie ist eine 100-prozentige Tochter der Zürcher Kantonalbank in Zürich. Unsere Mutter verfügt als eine der wenigen Banken weltweit über die Bestnoten AAA bzw. Aaa der drei großen Rating-Agenturen Fitch, Standard & Poor‘s und Moody’s und zählt zu den sichersten Universalbanken der Welt. Als Schweizer Traditionshaus blickt die Zürcher Kantonalbank auf eine über 150-jährige Geschichte zurück.