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Acht Autoren eines globalen Think­­tanks entwerfen ein Bild der Zukunft

Jetzt ist schon wieder was passiert. Wolf Haas, erfolgreicher Krimiautor, hat diesen Satz berühmt gemacht. Er eignet sich aber auch sehr gut als Zusammenfassung des täglichen Nachrichten-Stakkatos. Politische Skandale, aktuelle Zahlen zur Pandemie, Analysen zur steigenden Inflation, Einschätzungen zur Festigkeit von Supply-Chains etc. pp.: Es gibt so vieles, was täglich die Aufmerksamkeit fesselt, dass kaum mehr Zeit bleibt, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Nämlich auf die Tatsache, dass wir uns dringend darüber unterhalten sollten, wie wir die Zukunft über den morgigen Tag hinaus gestalten wollen.

Das Diplomatic Council möchte helfen, dieses Versäumnis nachzuholen. Der Thinktank mit großer Nähe zur UNO versammelt nicht nur Botschafter in seinen Reihen: Um eine Mitgliedschaft kann sich jedermann bewerben, der mit seinem Wissen und Können die Welt zu einem friedlicheren Platz mit Wohlstand für alle machen will. Acht kluge Köpfe aus dieser Non-Profit-Organisation haben sich nun aufgemacht, die entscheidenden Kreuzungspunkte auf den vielen Wegen zur Zukunft zu markieren. „Wir wollen der Leserschaft das Denken nicht abnehmen, sondern ganz im Gegenteil dazu anregen“, sagen die Autoren Andreas Dripke, Hang Nguyen, Claude Piel, Detlef Schmuck, Dr. Harald Schönfeld, Stephanie Stoerk, Helmut von Siedmogrodzki und Dr. Horst Walther über ihr Gemeinschaftswerk mit dem richtungsweisenden Titel „Denken 5.0“. Anregungen gibt es auf den spannend geschriebenen 300 Seiten genug. Akribisch haben die Autoren mit Background in Medien, Management, Unternehmen und internationale Organisati­onen und reicher Erfahrung in und mit unterschiedlichen Kulturen ihre Beobachtungen und Indizien für die wichtigsten Trends der Zukunft zusammengetragen. Das Themenspektrum ist breit: Welche Lehren wir aus Corona ziehen sollten, wird gleich eingangs gefragt. Schließlich traf uns die Pandemie nicht nur völlig unvorbereitet, sie führte auch zu hoher Zustimmung von Überwachungsmaßnahmen, wie wir sie in westlichen Demokratien bis vor Kurzem für undenkbar hielten. Es scheint, dass wir diese gewal­tigen globalen Herausforderungen bewältigen können, auch wirtschaftlich geht es längst steil aufwärts: Aber wie viele der auf­ge­ge­benen Freiheiten wollen wir zurückhaben? Welche Kontrollen braucht es?

Ein anderes, kaum weniger wichtiges Thema: Was sind die wahren Hinter­gründe im Machtkampf zwischen USA und China? Droht ein neuer Kalter Krieg oder gar ein heißer mit dystopischen Folgen? Wie kann dem chinesischen Machtanspruch begegnet werden, ohne die Welt ins Chaos zu stürzen? Welche Rolle hat China dabei Europa zugewiesen? Tatsächlich, so die Autoren, hat das Reich der Mitte Europa längst in zwei Teile gespalten: einen ärmeren Teil aus 17 und 1 Staaten, den man mit Finanzhilfen und Infrastruktur abhängig machen will, und den reicheren Teil, von dem man sich die Hidden Champions genannten Filetstücke durch Übernahme sichern will. Es ist ein bunter Reigen an Themen, die folgen: Von Kryptowährungen und Umweltschutz über Atomenergie und digitale Disrup­tion geht es bis zu Gentechnik und neuen Chancen im Weltall. Aber über jedes Einzelne lohnt das Nachdenken. Weil all diese Themen die Zukunft ausmachen.