Home Stil Unterwegs in „Fürst-Class“
assets Magazin: Aman Venedig, Italien

Unterwegs in „Fürst-Class“

von assets-cz

Ein Traum in der Toskana: Castello di Casole

Eingesäumt von alten Zypressen, schlängelt sich eine enge Straße zu einem magischen Adelsgut namens Castello di Casole. Am Ziel erwartet den Besucher ein romantisches, tausend Jahre altes Schloss hoch über den Hügeln der Toskana mit einem wunderbaren Blick rundherum bis zum Horizont. Garniert mit ein bisschen Wald und ein wenig Garten: 17 Hektar mit alten Eichen, Wildschweinen und Füchsen, mit Olivenhainen und Weinbergen. In den 60er-Jahren gehörte das prächtige Anwesen einem Grafen namens Edoardo Visconti, dessen Bruder Luchino als Filmregisseur weltberühmt wurde. Und so kam es, dass das Castello Schauplatz glamouröser Partys mit Weltstars wurde. Von Burt Lancaster und Dirk Bogard bis Sophia Loren, von Romy Schneider bis zu dem damals schönsten Mann Roms, dem jungen Visconti-Lebensgefährten Helmut Berger. Seit 2018 ist das Castello nach jahrelangen, aufwendigen Renovierungs­arbeiten ein Juwel in der Sammlung der Luxushotelkette Belmond. Ob im Spa, im großen, beheizten Infinitypool mit fantastischem Blick oder abends in der Bar Visconti, hier kann man sich fühlen wie ein Fürst. Und wenn man Lust auf Stadt bekommt, so sind es nur zwanzig Minuten nach Siena und vierzig nach Florenz. Wer möchte, kann aber auch morgens wie der Herr Graf mit dem Förster durch den Wald streifen, um Wild zu beobachten, oder aber, wenn die Jahreszeit passt, mit Lagotto-Romagnolo-Hunden auf Trüffelsuche gehen. Zu anstrengend? Na ja, die Trüffeln der Toskana zählen zu den besten der Welt. Natürlich kann man sie sich im Castello mit feiner Pasta auch einfach servieren lassen.

DZ ab rd. 500 Euro/Nacht. www.belmond.com

Die Legende: Orient-Express und Eastern Oriental

In neunzehn Romanen ist er der Star: Der erste Luxuszug der Geschichte, der Orient-Express. Agatha Christie machte ihn mit einer spannenden Mordgeschichte weltberühmt. 1882 rollten seine holzgetäfelten Waggons erstmals von Paris nach Wien, ein Jahr später weiter bis nach Konstantinopel. Sein Schöpfer war einer der reichsten Bankiers Europas, der Belgier Georges Nagelmackers. Bald reisten Kaiser, Könige, Maharadschas und allerlei illustre Gäste wie etwa die schöne Spionin Mata Hari im mondänsten Zug der Welt. Doch die Zeiten ändern sich. Die Konkurrenz des Flugzeugs erwies sich in den 70er-Jahren als tödlich für den Zug, aber unter den Fittichen der Luxushotelkette Orient-Express, die sich heute Belmond nennt, erstand die Legende wieder, und die Agatha-Christie-Zugfahrt, bei der die Gäste angemessen gekleidet sein müssen, erfreut sich großer Popularität. Inzwischen gibt es auch eine asiatische Variante. Wer um 17.50 Uhr auf dem alten Bangkoker Bahnhof Hua Lamphong in den smaragdgrünen Eastern Oriental einsteigt, betritt eine andere Welt, in der einem alles Unangenehme abgenommen wird, in der ein französischer Spitzenkoch mit Tom Yam Cappuccino mit Fenchel und Sellerie grüßt, und wo die Passagiere in Abendgarderobe mit Silbertafelbesteck speisen. Der Eastern Oriental verfügt über drei Restaurantwagen, einen Barwagen mit Pianisten, einen Panorama­wagen und sogar eine Bibliothek. Zur Auswahl stehen mehrere Routen, die durch die exotischen Landschaften von Singapur, Thailand, Malaysia und auch nach Laos führen. 

Reisebeispiel: Eine 7-tägige Erlebnisreise von Singapur über Malaysia nach Bangkok (oder umgekehrt) wird ab 6.785 Euro offeriert. Buchbar in allen Ruefa-Filialen. Info: www.lernidee.de, www.belmond.com

Leben wie ein Milliardär: Ashford Castle

An den Ufern eines makellosen Sees und umgeben von dichtem Wald liegt Irlands nobelstes Hotel: Ashford Castle. Die 800 Jahre alte Burg am Lough Corrib gehörte über hundert Jahre lang der steinreichen Brauerei-Dynastie Guinness, die hier rauschende Feste – sogar mit König George V. – feierte. 1939 wurde Ashford Castle ein Hotel, das illustre Gäste anzog, von Ronald Reagan, Brad Pitt und John Wayne bis Barbra Streisand. Auch Prinz Harry und seine Meghan sollen Ashford Castle schon beehrt haben. Alte Burgen brauchen Glück, sonst zerbröseln sie im Lauf der Jahrhunderte. Ashford Castle, das als Hotel noch vor zehn Jahren nur mehr ein Schatten seiner selbst war, hatte es. Die Milliardärs­familie Tollman, die derzeit 19 High-End-Hotels weltweit besitzt, kaufte die normannische Burg für 20 Millionen Euro und ließ sie für weitere 75 Millionen Euro restaurieren und mit allem ausstatten, was ein Ultraluxushotel braucht. Vom eigenen Kino bis zu den opulent ausgestatteten Zimmern, die dem Gast das Gefühl geben, wie in einem Roman zu leben. Ob in der Prince of Wales Bar, im Billardzimmer, im riesigen Weinkeller oder auf dem Neun-Loch-Golfplatz,  ob unter den funkelnden Waterford-Glaslustern im Gourmetrestaurant George V oder bei einem Besuch in der haus­eigenen Falknerei. Im Ashford Castle residiert man tatsächlich fürstlich. Eine Übernachtung in der zu den Leading  Hotels of the World zählenden, mehrfach ausgezeichneten Luxusherberge ist ab rund 350 Euro/Nacht buchbar. 

www.lhw.com/ashfordcastle

Indien wie im Märchen: der Deccan Odyssey Express

In den Dreißigerjahren, als im British Empire noch ein Viertel der Menschheit lebte, reisten betuchte Briten langsam, aber komfortabel ins koloniale Indien: erst per Zug nach Brindisi in Italien, per Schiff weiter nach Bombay, wo man dann in den legendären Imperial Mail Train stieg, der seine vornehmen 32 First-Class-Passagiere samt ihrer Dienerschaft in 39 Stunden nach Kalkutta brachte. 

Der „Imperial“, der 1926 erstmals durch den Subkontinent rollte und später mit dem britischen Weltreich unterging, war mit seinen eleganten Salons und weißen Emailbadewannen der Inbegriff des luxuriösen Reisens und Vorbild für  die heutigen indischen Luxuszüge Palace on Wheels und Deccan Odyssey. Der Deccan Odyssey wurde schon mehrfach als bester Zug Asiens ausgezeichnet und verwöhnt seine Passagiere mit eleganten, klimatisierten Abteilen und Suiten. Jedes Abteil verfügt über eine eigene Dusche. Es gibt einen eigenen Barwagen und sogar einen kleinen ­Wellnessbereich. 

Ein Reisebeispiel: eine 15-tägige, deutschsprachig geführte Tour von Kalkutta über Varanasi, Agra, Jaipur und Udaipur nach Bollywood. Acht Tage davon ist man mit dem Deccan Odyssee unterwegs. In der übrigen Zeit unternimmt man Abstecher zum Beispiel zu den Teeplantagen von Darjeeling und fährt mit dem berühmten Toy Train, einer von britischen Ingenieuren gebauten Schmalspurbahn, 2.000 Meter hoch zu den besten Teeplantagen der Welt. 

Reisepreis: ab 8.120 Euro inklusive Flug. www.lernidee.de

Clooneys Hochzeitsbett: unglaubliches Aman Venice

Der attraktive Nespresso-George ist nicht buchbar, aber Fans mit Kleingeld können wirklich in jenem Bett nächtigen, in dem Mr. Clooney mit seiner schönen Frau Amal seine Hochzeitsnacht verbrachte. Es befindet sich im Aman Venice, direkt am Canale Grande. Wer im Clooney-Bett auf dem Rücken liegt, sieht eine Decke voller goldener Engel, die der berühmte Rokoko-Maler Giovanni Battista Tiepolo persönlich gemalt hat. Die Tiepolo-Suite – natürlich mit Nespresso-Maschine – ist freilich nicht unter 4.000 Euro die Nacht zu haben. 

assets Magazin: Aman Venedig, Italien - Lobby
Lobby

Aber auch wer nicht so viel ausgeben möchte, wird nicht enttäuscht. Das Aman Venice ist eines der unglaublichsten Luxushotels der Welt: ein prachtvoller venezianischer Palast mit eigenem Garten aus dem Jahr 1550, der für ein Hotel mit nur 24 Zimmern um 38 Millionen Euro aufs Feinste renoviert wurde. Kein Wunder also, dass man hier in Venedigs teuerster und nobelster Herberge residiert. Jahrelang hatte Adrian Zecha, der Gründer der Ultraluxus-Boutiquehotel­kette Aman, nach einem geeigneten Objekt in Venedig gesucht. Er fand es im Palazzo Papadopoli nahe der Rialto­brücke. Doch der Eigentümer, Graf Giberto Arrivabene Valenti Gonzaga, der mit seiner Familie in dem Palast auf schlichten 6.000 Quadratmetern wohnte, wollte nicht verkaufen. Man einigte sich auf eine Pacht auf 32 Jahre und so steht der Palast, den man übrigens mit Reservierung auch als Restaurantgast besuchen kann, nun für betuchtes Publikum offen. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts residierte hier die sechsköpfige gräfliche Familie allein im Palazzo – mit 80 Bediensteten. Die Namensgeber des Palasts, die Familie Papadopolis, waren eingewanderte Griechen aus Korfu und hatten den Prachtbau aus dem 16. Jahrhundert 1840 gekauft. Sie galten damals als reichste Familie Venedigs, gingen aber später pleite. Offenbar war die Dienerschaft doch zu groß. DZ ab rd. 1.250 Euro. www.aman.com

Rovos Rail: der warme Wind von Afrika

Rovos ist das Synonym für den luxuriösesten Zug Afrikas. Jeder Passagier hat mindestens seine eigene Dusche, wenn nicht sogar eine frei stehende Badewanne, die Ausstattung ist elegant, der Service vortrefflich. Es geht aber auch um das Abenteuer Afrika. Plötzlich stoppt zum Beispiel die Lokomotive irgendwo in der Weite Botswanas. Die Gäste steigen aus, trinken ein Glas Champagner und steigen in die wartenden Geländewagen. Es geht zur Sideways Farm, wo  sich über 3.000 Rinder und derzeit vier Löwen tummeln. Gegründet hat den magischen Luxuszug ein starrsinniger, etwas spleeniger Südafrikaner namens Rohan Vos, der den etwas verrückten Traum von einem eigenen Zug hatte.  Daraus entstand ein Unternehmen mit heute 440 Mitarbeitern und sechs Zuggarnituren. Angeboten werden acht verschiedene Touren, deren Länge von 48 Stunden bis zu 20 Tagen reicht. Die längste Reise führt über 3.500 Kilometer von Dar-es-Salaam in Tansania durch fünf afrikanische Länder bis nach Kapstadt, wobei die Gäste zwischendurch auch auf Safari gehen und in Lodges übernachten. Die erste Tour quer durch den Kontinent führt von Küste zu Küste: von Tansania über Sambia, die DR Kongo bis zum Hafen Lobito in Angola. 

Reisebeispiel 1: Trail of Two Oceans, 19 bzw. 20 Tage vom Atlantik zum Indischen Ozean oder umgekehrt ab 13.900 Euro. Beispiel 2: eine 19-tägige, deutsch geführte Sonderzugreise von Dar-es-Salaam nach Kapstadt oder umgekehrt ab 15.800 Euro. www.lernidee.de (buchbar in allen Ruefa-Filialen).

Related Posts

Leave a Comment