Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, MS EUROPA 2, Schiff in Fahrt (ship on high seas)

Meer erleben

Hapag-Lloyd Cruises macht Kreuzfahrten sicher

Endloser Horizont, Meeresbrisen, der Reiz des Fremden: Im Interview schildert Karl J. Pojer, wie seine Crew Kreuzfahrterlebnisse jetzt ­sicher macht.

assets: Nach langer Pause bieten Sie wieder Kreuzfahrten an. Ist der Neustart erfolgreich?
Karl J. Pojer: Unser Neustart ist rundum gelungen und beweist, dass Luxus- und Expeditionskreuzfahrten auch in der neuen Reiserealität sicher und genussvoll sein können. Wir können uns über ein außerordentlich positives Feedback unserer Gäste freuen. Die Weiterempfehlungsrate liegt bei 94 Prozent. Das ist eine erfreuliche Bestätigung unserer Arbeit.
Wir haben uns intensiv auf den Neustart vorbereitet. In Zusammenarbeit mit Experten und den zuständigen Behörden ­haben wir einen 10-Punkte-Plan zur ­Wiederaufnahme des Kreuzfahrtbetriebs erarbeitet. Die umfassenden Maßnahmen erlauben eine sichere und komfortable Reise an Bord und entsprechen den höchsten Hygienestandards. Wir nehmen unsere Verantwortung ernst, denn der Schutz unserer Gäste und Crew hat für uns stets oberste Priorität. Wir gehen den Neustart sehr kontrolliert und schrittweise an, zunächst mit einer um 40 Prozent verminderten Passagierzahl. Wir haben das Routing bewusst so gewählt, dass es sich um besondere Seepassagen handelt, die teilweise auch nur mit kleinen Schiffen zu befahren sind. Die Schärenlandschaft von Skandinavien oder die norwegischen Fjorde sind vom Schiff aus ein sehr besonderes Erlebnis.

assets Magazin: Hapag-Lloyd Cruises
MS Europa 2: Großzügiges Platzangebot und höchste Hygienestandards für Gäste und Crew.

Luxuskreuzfahrt und neue Reiserealität: Lässt sich das sicher und komfortabel zusammenbringen?
Pojer: Ja, ganz wunderbar sogar. Unsere kleinen Luxus- und Expeditionsschiffe zeichnen sich ohnehin durch ein groß­zügiges Platzangebot aus. Ausschließlich großzügige Außenkabinen, überwiegend mit Balkon, bieten unseren Gästen an Bord zahlreiche private Rückzugsorte. Wir bieten damit die besten Voraussetzungen, um Abstand und Hygienemaßnahmen ohne starke Einschränkungen für die Gäste umzusetzen.
Unsere neue Kreuzfahrt-Normalität ist damit im Wesentlichen gar nicht anders als unsere allgemeine neue Normalität. Wenn mich jemand fragt, was er denn davon habe, kann ich nur sagen: sehr viel, Meerblick, grandiose Seepassagen, großartiges Essen, tolles Ambiente, Seele baumeln lassen, entspannen und genießen, viel Programm. Bei uns auf dem höchsten Niveau und mit sehr wenigen Menschen. Im Expeditionssegment kommt noch ein zusätzlicher Erlebnisfaktor hinzu.
Wir sollten uns mit unserer neuen Normalität und auch unserer neuen Reise­normalität anfreunden, sie wird uns noch ­einige Zeit begleiten. Wir gestalten diese aktiv und kreativ. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zu Hause bleiben ist auf­ ­Dauer auch keine gesunde Lösung.

Welchen zusätzlichen Erlebnisfaktor bietet das Expeditionssegment?
Pojer: Um unseren Gästen das Expeditionsgefühl auch auf diesen Reisen zu ermöglichen, unternehmen sie zum Beispiel mit den bordeigenen motorisierten Schlauchbooten Zodiac-Fahrten durch die Kanäle von Kopenhagen, vorbei an der kleinen Meerjungfrau. Für unsere Gäste war dies eine ganz besondere Art des Sightseeings: Expeditionsfeeling eben. Ein weiteres Highlight war das Schwimmen im Meer. An einem der besonders warmen Tage im August konnten die Gäste spontan im Öresund von der schiffseigenen Marina baden gehen. Das sind besondere Erlebnisse, die man eben auf kleinen Schiffen mit wenigen Passagieren bieten kann.

Gibt es dennoch Wellness-, Sport- und ­Entertainment-Angebote?
Pojer: Wir haben schon immer einen ausgeprägten individuellen Service an Bord. Um allen Gästen einen besseren Schutz und noch mehr Abstand bieten zu können, vermeiden wir Menschenansammlungen durch zusätzliche Angebote: Zum Beispiel bieten wir Entertainment-Veranstaltungen mehrfach an – einmal vor dem Abendessen und einmal danach. Auch in den Restaurants haben wir die Öffnungszeiten ausgeweitet, um den Andrang zu Stoßzeiten zu verringern. Auch die Anzahl der Sportkurse ist erhöht. Diese finden nun häufiger und mit weniger Teilnehmern statt. Das Wellnessangebot ist angepasst worden, sodass Gäste unter erhöhten Hygienebedingungen weiterhin Massagen und Kosmetikbehandlungen genießen können. Auch die Sauna kann wieder mit verringerter Personenzahl genutzt werden.

„Unser 10-Punkte-Plan erlaubt eine sichere und komfortable Reise an Bord.“

Karl J. Pojer –
Vorsitzender der Geschäftsführung von Hapag-Lloyd Cruises

Wie geht es weiter?
Pojer: Nach den reinen Seereisen bieten wir auch sukzessive in Absprache mit den Häfen und immer ausgerichtet an den aktuellen Entwicklungen und Fallzahlen in ausgewählten Häfen auch Landgänge an. Die Bereitschaft bei unseren kleinen Schiffen ist durchaus vorhanden.
Wir müssen bei unseren weiteren Planungen auch die Fahrtgebiete abseits der europäischen Ziele im Blick behalten, um auch den Winter für unsere Flotte zu planen.

Was ist der Planungsstand?
Der Winterfahrplan unseres Expeditionsschiffes HANSEATIC inspiration wartet mit elf winterlichen Premiererouten auf. Hierzu zählen attraktive Kreuzfahrten ab dem 18. Oktober durch die Nord- und Ostsee, aber auch die Weihnachts- und Silvesterreise ins winterliche Lappland. Den Jahreswechsel verbringen unsere Gäste in Stockholm. Im Januar folgen dann drei spektakuläre Polarlichtreisen nach Norwegen. Und im März führt der Fahrplan die HANSEATIC inspiration ins Baltikum bis nach St. Petersburg. Der Winterfahrplan unseres Luxusschiffes EUROPA 2 führt zu den kanarischen Inseln mit Jahreswechsel auf Madeira. ←

Foto-Copyright Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Martina van Kann