wiktor karkocha (c) Wiktor Karkocha auf Unsplash
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Infina Kredit Index (IKI) – Anstieg der Kreditzinsen und Trendwende am Immobilienmarkt

Der nachhaltige Anstieg der Inflation bringt zunehmend mehr Haushalte an ihre Belastungsgrenze. Die Leistbarkeit von Wohnimmobilien ist durch die erhöhten Lebenshaltungskosten bereits stark gesunken. Hinzukommt noch der erhebliche Zinsanstieg, der Wohnbaukredite verteuert.

So hat die EZB ihren Hauptrefinanzierungssatz bis 15. Dezember 2022 auf 2,50 % nach oben geschraubt – auf ein Niveau, welches zuletzt 2009 bestand. Der 3-Monats-Euribor stieg somit vom 30.09.22 bis 02.01.23 um 98,9 Basispunkte (1 Basispunkt ist ein hundertstel Prozentpunkt) auf 2,162 %. Gleichzeitig hoben die 12 Kreditinstitute der Marktstichprobe des IKI verstärkt ihre Margen an, wodurch sich variabel verzinste Kredite auf Quartalssicht in Summe dann um 105,4 Basispunkte auf durchschnittlich 3,389 % erhöhten. 

Variable Kreditzinsen stark erhöht

Wie Kreditnehmer mit variabel verzinsten Krediten konkret betroffen waren, zeigt ein Jahresrückblick: Seit Jahresbeginn 2022 hat sich die effektive Rate für einen durchschnittlichen variabel verzinsten Wohnbaukredit in Höhe von 100.000 Euro bei 25 Jahren Laufzeit für gute Bonitäten von monatlich 369,05 auf 511,23 Euro, also um 142,18 Euro bzw. jährlich um 1.706,16 Euro verteuert.

Angenommen es wären auf 25 Jahre noch 300.000 Euro ausständig, dann hätte sich der Schuldendienst annualisiert um 5.118,48 Euro verteuert. Die zugrundeliegenden Nominalzinsen stiegen nämlich in der abgelaufenen Jahresperiode von 0,586 auf 3,389 %, also um rund 2,803 Prozentpunkte.

Noch etwas stärker war im gleichen Zeitraum der durchschnittliche Zinsanstieg bei 10jährigen Fixzinskrediten, die sich nominal von 1,168 auf 4,023 % bzw. um 2,855 Prozentpunkte verteuerten. Für die effektive Rate, die auch Nebenkosten mitberücksichtigt, bedeutet dies bei einem Kredit in Höhe von 100.000 Euro eine monatliche Verteuerung von 397,28 auf 546,75 Euro, also um 149,47 Euro bzw. jährlich um 1.793,64 Euro. 

Weniger Fixzinskredite und Halbierung des Wohnbaukreditmarktes

Wer nach der Einführung der strengeren Kreditvergabestandards (KIM-V) seit 1. August 2022 noch einen Wohnbaukredit bekommt, muss tiefer in die Tasche greifen und hat auch eine geringere Auswahl an Angeboten: Denn Kreditinstitute reduzieren ihre Palette an Fixzinskrediten zum Teil drastisch. Dies liegt insbesondere daran, dass Kreditinstitute die teils langfristigen Zinsrisiken nicht mehr übernehmen möchten bzw. die Kosten für die notwendige Refinanzierung bzw. Risikovorsorge zu hoch sind.

Diese Parameter führen zu einem starken Rückgang bei der Vergabe von Wohnbaukrediten. Ab August 2022 bewegten sich die Einbrüche in der Neuvergabe von Wohnbaukrediten gegenüber den Vorjahresmonaten zwischen 30,6 % (September) und 47 % (November). Mit zunehmender Zinshöhe hat sich die Neufinanzierungstätigkeit bis November 2022 somit nahezu halbiert.

Immobilienpreise bröckeln 

Der heimische Wohnimmobilienmarkt hat laut dem von der OeNB veröffentlichten Wohnimmobilienpreisindex bereits im dritten Quartal 2022 seinen (zumindest vorläufigen) Peak erreicht. Im vierten Quartal erfolgte dann bereits ein Rückgang um 1,9 % auf 272,9 Punkte. Lag die jährliche Preissteigerung im zweiten Quartal noch bei 13,1 % folgte im dritten Quartal bereits eine Verlangsamung auf 10,8 %, ehe die Preisdynamik im vierten Quartal auf 5,2 % abgebremst wurde. Auffällig ist auch, dass neue Wohnungen zuletzt deutlich besser abschneiden als Bestandswohnungen. Eventuell werden bei älteren Immobilien bereits künftig anfallende energetische Sanierungsmaßnahmen und Investitionskosten eingepreist. ESG gewinnt auch am heimischen Immobilienmarkt immer mehr an Bedeutung.

Lichtblicke und Infina Kredit-Initiative für Jung und Alt

Der Markt für Wohnimmobilien und Wohnbaukredite befindet sich in einer Phase der Veränderung. Gerade im gegenwärtigen Kreditmarktumfeld bleiben Jungfamilien und ältere Kreditnehmer immer mehr auf der Strecke. Dies wurde auch von der Politik bereits erkannt. Daher ist in den nächsten Monaten, zunächst von dieser Seite, mit einer leichten Verbesserung der Rahmenbedingungen zu rechnen. Und – die Infina-Kredit-Initiative für Jung und Alt bietet sowohl jüngeren Kreditnehmern als auch Senioren infolge des Zugangs zu über 120 Kreditinstituten im In- und Ausland, unter Einsatz künstlicher Intelligenz in der Angebotsselektion, maßgeschneiderte Finanzierungsangebote. Die Produkte der Kreditplattform des Verbunds der führenden Wohnbau-Finanzexperten in Österreich werden ständig aktualisiert und enthalten damit die passenden Finanzierungslösungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt.

Über Infina

Infina ist ein unabhängiges, österreichweit tätiges Beratungsunternehmen und Betreiber der führenden Omnichannel-Plattform für Immobilienfinanzierungen Profin. Kunden und Partner profitieren von der Größe der Infina am Markt und dem Anspruch, für jeden Kunden die passende Finanzierung zu finden.

Die eigenentwickelte Kreditplattform nutzen bereits mehr als 500 Vertriebspartner, denen über 430 Kreditprodukte österreichischer und deutscher Kreditinstitute zur Verfügung stehen. Mit der eigenen Vertriebsorganisation ist Infina als Wohnbau-Finanz-Experte über 100-mal vor Ort in ganz Österreich vertreten. Im Jahr 2001 gegründet, vermittelt das Unternehmen aktuell erfolgreich Finanzierungen an über 120 Banken und Bausparkassen.

Infina trägt durch die Digitalisierung der Prozesse in Profin aktiv zum technologischen Wandel bei und bietet die modernste Form der Netzwerk-Kooperation für Partner. Mit Einführung des End-to-end Prozesses wurden alle Parteien, die an einer Transaktion beteiligt sind, eingebunden. Damit bietet Infina ein integriertes Geschäftsmodell, das Experten für Dienstleistungen rund um den Immobilienkauf digital vernetzt. Mit einem Neugeschäftsvolumen von mehr als 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2021 ist Infina Marktführer bei der freien und digitalen Vermittlung privater Immobilienfinanzierungen.