zbynek-burival-4NhqyQeErP8-unsplash (c) Foto von Zbynek Burival auf Unsplash
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Green Bond Report: Erhöhte Investitionen in die Energiewende

In der neuesten Ausgabe des Green Bond Reports erhöhen die Experten der SEB ihre Prognose für Investitionen in die Energiewende – im Jahr 2023 auf über 600 Milliarden US-Dollar und im Jahr 2025 auf mehr als 1 Billion US-Dollar.

Neue Daten für das Jahr 2022 bestätigen die Beschleunigung von Investitionen in die Energiewende. So beliefen sich die weltweiten Investitionen in saubere Energien im vergangenen Jahr auf 495 Milliarden US-Dollar und erreichten damit den höchsten Stand aller Zeiten. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf Chinas Reaktion auf die Energieknappheit im Jahr 2021 zurückzuführen – die Investitionen dort verdoppelten sich 2022 im Jahresvergleich. Dagegen haben die Investitionen in Europa und Nordamerika den kaum steigenden Trend des letzten Jahrzehnts noch nicht gebrochen.

„Sowohl die USA als auch Europa müssen China folgen und ihre Investitionen in die Energiewende beschleunigen, was den Fokus auf den Ressourcen- und Kapitalbedarf verlagern wird“, sagt Thomas Thygesen, Head of Research, Climate & Sustainable Finance bei der SEB. „Um ähnliche Probleme wie die Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas zu vermeiden, müssen eigene Kapazitäten zur Unterstützung der Energiewende aufgebaut werden. Der Inflation Reduction Act in den USA ist zwar ein großer Schritt nach vorn, Europa läuft aber Gefahr ins Hintertreffen zu geraten, wenn die politischen Entscheidungsträger nicht schnell ambitioniertere Pläne vorstellen.“

Rückgang am Markt für nachhaltige Finanzierungen

Der Gesamtbetrag an neuen, nachhaltig gekennzeichneten Anleihen und Darlehen belief sich im Jahr 2022 auf knapp 1,5 Billionen US-Dollar, was einem Rückgang von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Weltweit und in Europa sind die Neuemissionen nachhaltiger Anleihen weniger stark zurückgegangen als der gesamte Anleihemarkt, in den nordischen Ländern ist das Emissionsvolumen nachhaltiger Anleihen im vergangenen Jahr sogar gestiegen. Darüber hinaus machten im Jahr 2022 nachhaltige Anleihen ein Drittel der Unternehmensanleihen (ausgenommen Real Estate) in Europa und den nordischen Ländern aus. Die Zuflüsse in Fonds mit ESG/SRI-Label stagnierten, obwohl festverzinsliche Fonds in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wieder Zuflüsse verzeichneten.

„Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinserhöhungen der Zentralbanken, der Krieg in der Ukraine und die darauffolgende Energiekrise trugen alle zu einem ‚perfekten Sturm‘ für die Anleihemärkte im Jahr 2022 bei“, sagt Gregor Vulturius, Berater Climate & Sustainable Finance bei der SEB. „Unter diesen außergewöhnlichen Umständen hat sich der Markt für grüne, soziale, nachhaltige und nachhaltigkeitsbezogene Anleihen als widerstandsfähiger erwiesen als der allgemeine Markt.“

Lesen Sie hier den vollständigen Green Bond Report.

Über den Green Bond Report: Die SEB, die 2007/2008 zusammen mit der Weltbank das Konzept der grünen Anleihen entwickelt hat, veröffentlicht fünf- bis sechsmal im Jahr die Forschungspublikation „The Green Bond“. Ziel ist es, den Lesern anhand verschiedener Themen einen aktuellen Einblick in die Welt der nachhaltigen Finanzierungen zu geben. Obwohl der Bericht alle Arten von Produkten und Entwicklungen auf dem Markt für nachhaltige Finanzen abdeckt, wird er seinen historischen Namen – The Green Bond – beibehalten, um die Rolle der SEB als Pionier auf dem Markt für grüne Anleihen zu würdigen.