Fidelity öffnet Zugang zu Private Equity

Die Börsen im Höhenflug, die Immobilienpreise an der Decke, bei Anleihen und festverzinslichen Papieren fehlen die Erträge. Bei den klassischen Instrumenten zur Geldveranlagung sind die Abwärtsrisiken mittlerweile höher als die Chance auf größere Zugewinne. Kein Wunder, dass sich alternative Investments höchster Beliebtheit erfreuen.

Vor allem Private Equity wird stark nachgefragt. Die Finanzdatenbank Preqin weist in ihrem Global Private Equity & Venture Capital Report beeindruckende Zahlen aus: Waren 2010 in diesem Marktsegment erst etwa 1,7 Billionen US-Dollar Assets under Management, sind es zehn Jahre später schon 4,5 Billionen US-Dollar. „Bei alternativen Anlageklassen ist dieser Trend ungebrochen“, weiß Thomas Loszach, Head of Austria & CEE beim Vermögensverwalter Fidelity International.

In Österreich fristen diese Investmentalternativen noch ein stiefmüttterliches Dasein. „Das hat mehrere Gründe,“ erklärt Loszach, „ein wesentlicher sind die bisher sehr hohen Eintrittshürden in diese Marktsegmente.“ Wer nicht signifikante Millionenbeträge veranlagen wollte, ging leer aus. Deshalb sind am Private-Equity-Markt bisher fast ausschließlich große institutionelle Anleger wie Pensionsfonds und große Stiftungen aktiv.

Private Equity für alle

Das will Fidelity jetzt ändern. Der Finanzdienstleister, der ein Vermögen von 706,3 Milliarden US-Dollar von mehr als 2,5 Millionen Kunden verwaltet, hat sich dafür am gehypten und auf Private Equity spezialisierten deutschen Fintech Moonfare beteiligt. Über eine Vertriebspartnerschaft will man diesen Markt demokratisieren, also auch für Anleger mit deutlich kleineren Budgets öffnen. Loszach ist stolz, die Eintrittsschwelle in Österreich auf 50.000 Euro gedrückt zu haben. „Aber das ist nur ein Aspekt. Durch die Kooperation mit Moonfare haben wir den Investmentprozess komplett digitalisiert. Wir bieten unseren Kooperationspartnern passgenaue Lösungen, individuelle Set-ups und Premium-Support. Das Onboarding von Kunden geschieht online und ist cloudbasiert. Auch die Beratung der Kunden erfolgt direkt auf der Plattform, Reporting und After-Sales-Services sind ebenfalls integriert.“ Loszach ist überzeugt, dass die Nachfrage nach Private Equity damit auch in Österreich schnell steigen wird.

Das Interesse sei bei gut informierten Investoren jedenfalls jetzt schon groß. „Das hat einen guten Grund: Nach Analysen von Morgan Stanley erfolgt der Großteil der Wertschöpfung heute an den Privatmärkten. Die Chancen in Unternehmen im Privatbesitz sind zehnmal größer als in börsegelisteten Unternehmen.“ Das würde auch die attraktiven Renditen der führenden Risiko- und Wachstumskapitalfonds erklären, die in Start-ups investieren. Auch Private-Equity-Buy-out-Fonds, die sich auf Firmen in fortgeschritteneren Entwicklungsphasen konzentrieren, generieren starke Renditen. „Unser Ziel ist, mit Produkten, die von einem erfahrenen Team betreut werden, allen die Möglichkeit zu bieten, von den alternativen Anlagen zu profitieren.“